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Aufhören und Anfangen

Werte Bundesrät:innen, wann hört ihr auf, auf das Parlament und die Kantone zu verweisen und fangt an, dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsversorgung in diesem Land wieder gewährleistet ist?

 

Werte National- und Ständerät*innen, werte Kantonsrät*innen, wann hört ihr auf, die Zuständigkeiten hin – und herzuschieben, zu warten und beginnt, zu erkennen, was versäumt wurde und korrigiert diese Fehler?

Wann hört ihr auf, mich und meine Berufskolleg*innen zu ignorieren, uns unseren Job erklären zu wollen und fangt an, uns zu zuhören?

 

Werte Gesundheitsdirektor*innen, wann hört ihr auf, leere Phrasen zu dreschen und übernehmt die Verantwortung für das, was ihr getan habt: nämlich über weite Strecken nichts?

Wann hört ihr auf, «daran zu arbeiten» und tut wirklich was, auch wenn es etwas kostet?

 

Werte Klinikleitungen, Geschäftsführer*innen und CEOs wann hört ihr auf, die Situation schön zu reden aus Angst vor dem Image – Schaden und macht öffentlich klar, dass unser Gesundheitswesen gerade an die Wand fährt?

Wann hört ihr auf, den Druck ungefiltert nach «unten» an die Basis weiterzugeben und fangt an eure öffentlichen und politischen Kontakte zu nutzen?

Wann hört ihr auf, weiter in euren «Boxen» zu denken und fangt an, eure Basis zu fragen, was sie braucht, um ihren Job machen zu können und setzt alles daran, das zu ermöglichen?

 

Werte Journalist*innen, wann hört ihr auf, mal von diesem oder jenem Bereich zu berichten und fangt an, das Kind beim Namen zu nennen, der Pflegenotstand ist in allen Bereichen des Gesundheitswesens Realität, es ist ein Skandal, wie sehr die Politik das Problem ignoriert hat und weiter ignoriert?

 

Liebe Berufskolleg*innen, wann hören wir auf, leise vor uns hinzuleiden, und fangen an, für uns einzustehen,

Wann hören wir auf, mit uns machen zu lassen, die nicht einmal rechtens sind und fangen an, uns die Betriebe auszusuchen, die sich wirklich für und um uns bemühen?

Wann hören wir auf, ausgebrannt und leer in aller Stille zu verschwinden und fangen an, richtig laut zu werden und den Druck wieder da hinzugeben, wo er hin gehört: in die Politik und zu den Führungen der Betriebe? Unser Berufsverband und die Gewerkschaften brennen darauf, mit uns zusammen richtig Lärm zu machen.

 

Ich jedenfalls, werde nicht leise sein und weiter fragen, bis ich Antworten habe und Veränderungen sehe.

 

Patricia Tschannen

 

Pflegefachfrau HF

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